Arbeitszeugnis: Was Du unbedingt wissen musst, um Fallstricke zu vermeiden

Verlässt ein Arbeitnehmer ein Unternehmen, hat er Anrecht auf ein „wohlwollendes“ Arbeitszeugnis. Bei dieser gesetzlichen Formulierung steckt der Teufel wie so oft im Detail. Besonders in einem angespannten Arbeitsverhältnis birgt das Thema „Arbeitszeugnis“ immer wieder einiges an Konfliktpotential. Dieser Artikel soll die wichtigsten Fakten übersichtlich darstellen und Dir aufzeigen, auf was Du in Deinem Arbeitszeugnis achten solltest.

Zunächst einmal sollte ein Arbeitszeugnis alle wesentlichen Tatsachen und Bewertungen enthalten, die für eine Gesamtdarstellung und Beurteilung des Arbeitsnehmers von Bedeutung sind. Hiernach muss es wahr, vollständig, einheitlich, individuell abgefasst, klar und ausgewogen sowie wohlwollend formuliert sein. Wohlwollend heisst im konkreten, dass das Zeugnis in seiner Sprache weitestgehend auf negative Formulierungen verzichten und das wirtschaftliche Fortkommen des Arbeitnehmers nicht unnötig erschweren sollte. Dass dies mit der Wahrheit oft in einem Spannungsverhältnis stehen kann, ist augenscheinlich. Wohlwollend bedeutet jedoch nicht, dass nicht auch ungünstige Tatsachen und Beurteilungen ins Zeugnis dürfen. Im Zweifelsfall hat der Grundsatz der Wahrheit Vorrang – denn auch ein künftiger Arbeitgeber möchte über die Qualifikationen und das Verhalten des potentiellen Arbeitnehmers wahrheitsgetreu informiert werden. Im schlimmsten Fall könnte der Arbeitgeber für ein unwahres Zeugnis sogar von Dritten haftbar gemacht werden. Vor diesem Hintergrund hat sich eine spezielle Zeugnissprache entwickelt. Diese Sprache ist zu interpretieren, was i. d. R. einem Laien nur schwer möglich ist und eine gewisse Erfahrung bei der Interpretation von Zeugnissen voraussetzt. Die Formulierung: „Der Arbeitnehmer war stets bemüht, die im Betrieb geltenden Anwesenheitspflichten zu berücksichtigen.“, stellt an sich eine wohlwollende Formulierung dar. Inhaltlich beschreibt diese Formulierung eine in puncto Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit in jeder Hinsicht ungenügende Leistung.

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